Aktuelles
Eindrücke vom Schüleraustausch Leipzig – Vesoul 2024
Wir zu Besuch in Vesoul
Auch im Jahr 2024 kam es zu einem weiteren Schüleraustausch der Neuen Nikolaischule, dem Humboldt und mit unserer Partnerschule, dem Lycée Eduard Belin. So geschah es im Januar, dass uns ein Bus 8.00 Uhr von der Schule abholte und uns abends gegen 19.30 Uhr vor der Partnerschule absetzte, wo unsere Austauschpartner uns herzlich begrüßten. Noch ziemlich erschöpft, begann der nächste Tag recht früh für uns, für manche auch umständlich. An der Schule angekommen, wollten wir direkt rein, da dort unser Treffpunkt war. Jedoch waren wir ein wenig verwirrt, als ein paar junge Männer uns sagten, wir sollen unsere Rücksäcke öffnen und uns schließlich, nachdem sie uns kontrolliert hatten, in die Schule gelassen haben.
Die Lehrer hatten den Donnerstag für uns in Vesoul geplant und uns verschiedene Aufgaben gestellt. Auf dem Weg zum Markt, begegneten wir einem Schild, welches direkt zum Fotomodell wurde; schließlich steht (für einen Deutschen) nicht jeden Tag ,,sauf bus,, auf einem Schild. Auf dem Markt angekommen, gaben uns die Lehrer ein Blatt, auf welchem ein Rätsel zum Markt zu finden war, welches wir zu lösen versuchten. Das Lustigste am Markt war, dass ich zu dem Käsestand ging und die Frau gleich ihren Kollegen fragte ob er Englisch sprechen könne. So unterhielt ich mich mit dem Mann und wusste, dass die Leute vor mir Englisch gesprochen hatten. Während der Pause machten wir uns auf, die Stadt zu erkunden, auch wenn wir dies mit einer Rallye später erneut taten.
Als wir bei einem Bäcker vorbeikamen, haben sich Finja und Adele ein Baguette gekauft und damit ein Fotoshooting gestartet. Bei der Rallye gab es keine großen Probleme; außer, dass sie etwas zu lang war und wir die Blumenarten im Jardin anglais zählen mussten. Das Beste war jedoch, dass, als wir im Jardin anglais waren, wir herausfinden sollten, wie er denn heiße. Theresa ging zu der nächstbesten Person, einer sehr alten Dame, und fragte nach. Ich glaube nicht, dass die alte Dame beim ersten Mal viel verstanden hatte; beim zweiten Mal jedoch gab sie uns die Antwort, wenn auch sehr unverständlich. Der Höflichkeit halber hatten wir nicht weitergefragt und uns dann alle gegenseitig gefragt, was sie gesagt haben könnte. Immerhin wussten wir nun, dass es mit Jardin begann. Nachdem wir uns die verrücktesten Sachen ausgedacht hatten und keine Menschenseele in der Nähe war, kamen wir zu dem Entschluss, es einfach im Internet zu versuchen, wo wir dann unser Ergebnis bekamen.
Vanessa Littmann, 9/4
Es war Freitag, der 26.01., der Tag, an dem wir unsere Koffer zum zweiten Mal gepackt haben, denn es waren nun zwei Tage, die wir über das Wochenende bei unseren Gastfamilien verbringen würden. Die Vorfreude auf das Wochenende bei unseren französischen Gastfamilien war spürbar und während wir unsere Zahnbürsten und Socken in die Taschen stopften, konnte man das aufgeregte Stimmengewirr im Internat fast hören. Dann war es soweit. Mit gepackten Koffern machten wir uns auf den Weg zum Bus, der uns nach Straßburg bringen sollte. Die Fahrt dorthin war von fröhlichem Geplauder begleitet. Dort angekommen, stand ein Besuch des Europaparlaments auf dem Programm. Eine Führung durch die beeindruckenden Räumlichkeiten brachte uns die politischen Prozesse der EU näher, auch wenn der eine oder andere vielleicht mehr damit beschäftigt war, herauszufinden, ob die Stühle dort wirklich so bequem waren wie sie aussahen.
Der Höhepunkt des Tages war jedoch der Besuch des Tomi Ungerer Museums. Bei strömendem Regen konnten wir uns in den kreativen Weiten der Kunst verlieren. Unsere Werke, die wir später selbst gestalten durften, brachten nicht nur uns, sondern auch unsere Lehrer zum Schmunzeln. Leider hatte der Regen auch seine Schattenseiten, so fiel unsere geplante Stadtrallye buchstäblich ins Wasser. Aber wer braucht schon eine Rallye, wenn man stattdessen im Bus sitzen und einem französischen Austauschpartner das Lied „Alle meine Entchen“ beibringen kann? Die Busfahrt wurde zum ungeplanten Höhepunkt des Tages, voller Gelächter. Und so endete dieser ereignisreiche Tag schließlich in unseren Gastfamilien. Mit einem Lächeln auf den Lippen fielen wir müde, aber glücklich in unsere Betten - bereit für alles, was uns im Rahmen unseres Austausches noch erwarten würde.
Adele Kroll, 9/1
Was habt ihr am Wochenende gemacht? Das war das Erste, was alle gefragt haben. Die häufigste Antwort war: Schlittschuh laufen und Bowlen. Scheint wohl sehr beliebt zu sein. Gemeinsam sind wir dann am Montag zum Bahnhof gelaufen um in einen öffentlichen Bus einzusteigen. Die Fahrt nach Besançon hat sich gezogen, aber irgendwann sind wir dann endlich angekommen.
In Gruppen durften wir dann eine Stadttour machen. Wir haben Heftchen bekommen, in denen Aufgaben und Rätsel zu finden waren. Das Erste, was wir gemacht haben, war ein Abstecher zu einem Bäcker. Mit einem Baguette im Magen und einem im Rucksack haben wir uns dann bereit gefühlt, die Stadt zu erkunden und dem anderen Baguette die Welt zu zeigen. Natürlich musste ich Fotos von unglaublich schönen Kirchendächern mit Muster machen. Wenn ich irgendwann mal ein Haus habe, dann soll es so ein Dach kriegen. Der Besuch des Musée Victor Hugo stand auch noch auf dem Programm.
Und dann ging es mit dem Bus wieder zurück nach Vesoul. Von dem zweiten Baguette war noch ein Stück übrig, dass dann keiner mehr haben wollte. Und wenn es nicht gestorben ist, dann lebt es noch heute...
Lina Hartmann, 9/1
Am Dienstag durften wir, bei einer Unterrichtsstunde mit dabei sein. Ich hatte das Vergnügen, zu Spanisch geschickt zu werden. Yey! Das war besonders toll, da sich mein Spanischwortschatz bisher auf Hola, ¿vamos a la playa? und ¿Cómo estás? beschränkte. Jetzt kann ich mit Stolz verkünden, dass ich auch noch das Wort für oben, arriba, beherrsche. Zusammengefasst, war es ganz witzig, aber ich habe wirklich gar nichts verstanden. Zu meiner Verteidigung: mein Französisch ist gar nicht so schlecht. Die Franzosen reden alle nur viel zu schnell. Est-ce que tu peux parler moins vite? war eine meiner häufigsten Fragen. Ein Missgeschick, dass man leider nicht auf mein nicht vorhandenes Französisch, sondern auf pure Dummheit zurückführen muss, ist beim Mittagessen passiert. Ich habe mir an der Vor- und Nachspeisentheke eine Schüssel Apfelmus rausgenommen. Stellte sich später nun heraus, dass es, ähm, eine Art Fischpudding war. Ja, gut. Man hätte zwar auch vorher den Speiseplan lesen können, aber später ist man ja immer schlauer, nicht wahr? In Zukunft wird mir sowas nicht wieder passieren. Falls ihr also jemals ein Mädchen seht, dass den Essensplan genaustens studiert, hey das bin dann wohl ich.
Theresa Schneider, 9/1
In Dijon haben wir am nächsten Tag viel erlebt. Nicht nur bei der Stadtrallye oder in der Cité gastronomique beim virtuellen Kochen, sondern auch in unserer Freizeit. Das erste Highlight spielte sich während der Rallye vor einen der gesuchten Häuser ab, als auf einmal eine ältere Frau herauskam und uns anschrie, dass wir weggehen sollten. Eine Erfahrung, die auch andere aus unserer Gruppe gemacht haben.
In unserer Pause haben Theresa und ich voller Stolz Macarons für unsere Familien geholt. Ich würde jetzt eigentlich nicht sagen, dass es ein warmer Tag war, aber als wir in die Schachtel guckten, mussten Theresa und ich feststellen, dass unsere Creme geschmolzen war. So fanden wir beide heraus, dass es sogar Eismacarons gibt. Schließlich habe ich dann noch einen Laden gefunden, in dem es „normale“ Macarons gab.
Das Beste an diesem Tag war aber die Cité gastronomique, in welcher wir uns frei bewegen konnten und sogar unser eigenes Gericht „digital“ herstellen konnten. Mein Team und ich haben uns mit einer Mousse au Chocolat beschäftigt. Dabei ging einiges daneben. Am Ende konnten wir ein kleines Probeglas Senf mitnehmen. Dafür holte jeder seine Eintrittskarte hinaus, und ich musste enttäuscht feststellen, dass meine eigene weg war. Aber nachdem Hanna Katharina zwei hatte (warum eigentlich?) und eine Deutschlehrerin keinen Senf mochte, bekam ich die beiden Karten und so wurden aus keinem dann sogar zwei Gläser.
Vanessa Littmann, 9/4
Am Donnerstag erlebten wir einen Tag voller spannender Einblicke in das französische Schulleben und kulturelle Highlights. Der Tag begann früh, da wir die Gelegenheit hatten, am Unterricht unserer Austauschschüler teilzunehmen. Es war faszinierend zu sehen, wie ein Schultag in einem anderen Land abläuft. Nach diesem aufschlussreichen Einblick folgte ein kreatives Projekt. Wir gestalteten ein riesiges Plakat, auf das wir Fotos von unseren Austauschschülern und uns klebten, dazu einen lustigen Spruch und fertig war die künstlerische Zusammenarbeit mit unseren neuen Freunden. Bei diesem Projekt konnten wir uns auch über Sprachgrenzen hinweg austauschen. Nach einem leckeren Mittagessen in der Schulkantine führte uns unser Weg ins Rathaus von Vesoul, wo wir etwas über die Geschichte und Kultur des Gebäudes erfuhren. Anschließend besuchten wir das digitale Museum in Vesoul, wo wir, mit Tablets ausgestattet, faszinierende Bilder erkundeten und eine neue Perspektive auf Kunst und Geschichte Pariser Museen kennenlernten.
Schneller als gedacht kam der Abend der Abende und es hieß Abschied nehmen, wir feierten noch einmal alle zusammen mit einem großartigen Buffet und viel Musik. Höhepunkte des Tages waren das Einstudieren des Madison (eines Tanzes) und das Vortragen eines zuvor einstudierten Gedichtes. Das alles machte den Abschiedsabend unvergesslich.
Finja Löschke, 9/1